Das wunderschöne Stadttheater in Weilheim, direkt an der Fußgängerzone gelegen. Das traditionsreiche Haus lädt ein zur Abendunterhaltung, Kultur oder um einfach nur einen schönen Abend zu erleben.
Bereits im Jahr 1828 war am Theaterplatz in Weilheim ein Theaterstadl entstanden. Gut einhundert Jahre später errichtete man einen Neubau. 1976 wurde dieses Gebäude schließlich erweitert und in der Form umgebaut, wie Sie es heute noch sehen. Und damit besitzt Weilheim etwas, was sonst nur Großstädte haben: ein echtes, klassisches Stadttheater. Klassisch ist auch das Programm der jährlichen „Weilheimer Festspiele“. Auf dem Spielplan standen in den letzten Jahren Werke wie „Maria Stuart“, „Mutter Courage“ und die „Feuerzangenbowle“. Bei den Festspielen treten übrigens neben Schauspielprofis immer auch begabte Nachwuchstalente auf. Jeder Schauspieler, der vom Bezirk Oberbayern mit dem „Lore-Bronner-Preis“ ausgezeichnet wird, erhält nämlich nicht nur ein Preisgeld, sondern auch ein Engagement bei den Weilheimer Festspielen. Wie sehr sich auch die Weilheimer selbst für das Theater begeistern, zeigt die aktive Theaterszene der Stadt: zum Beispiel das Weilheimer Kellertheater sowie die Theatergruppen des Heimat- und Trachtenvereins Weilheim und des örtlichen Gymnasiums. Für Nachwuchs ist also bestens gesorgt!
Tatsächlich hat das Theaterspiel in Weilheim eine lange Tradition. Einen frühen Höhepunkt bildete das Passions- und Auferstehungsspiel, das Stadtpfarrer Johann Älbl um 1600 verfasste. Das geistliche Drama um Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi wurde bis Ende des 18. Jahrhundert in Weilheim aufgeführt. Älbls Werk bestand aus drei Teilen, die man an drei Tagen hintereinander aufgeführte. 90 Darsteller wurden dafür benötigt. Die Fassung des Weilheimer Pfarrers hat einst sogar Teile der Oberammergauer Passionsspiele beeinflusst, die weltweit bekanntesten Spiele dieser Art.